Wehenmittel – Routine zur Geburtseinleitung
... soll nicht mehr sein
Geburtseinleitungen oft Folge von Unruhe, Stress und Zeitdruck
Die Geburt einzuleiten ist bei mindestens 20 % der Frauen, die zur Geburt in die Klinik gehen, üblich geworden. Nur wenige Indikationen sind bekannt, bei denen dieser Eingriff gerechtfertigt ist. Über das Zusammenspiel der mütterlichen und kindlichen Hormone, wenn beiden Zeit, Raum und eine entspannte Umgebung geschaffen wird, können Sie hier vertiefend nachlesen: Iris Eichholz: Kinderrechtsverletzungen während Schwangerschaft, Geburt und in den ersten Lebenstagen, S. 28-30.
Aufgrund von Frauenberichten müssen wir sagen, dass die Bedingungen in Kliniken mit idealen Möglichkeiten für eine in Ruhe begleitete Geburt nur selten anzutreffen sein werden. Der Praxis der Einleitung so vieler Geburten muss insgesamt durch strukturelle Veränderungen begegnet werden.
Die im Folgenden genannten "Nebenwirkungen", treten auch bei anderen Medikamenten auf.
Cytotec mittlerweile von höchster Stelle untersagt
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat aufgrund Hunderter Beschwerden voin Frauen einen Rote-Hand-Brief verbreitet. „... das Arzneimittel Cytotec ... darf, basierend auf der Produktinformation, nicht bei Schwangeren angewendet werden“… heißt es u. a. in der Rote-Hand-Warnung. Wir empfehlen Ihnen unter Berufung auf den Rote-Hand-brief, nicht zu unterschreiben.
Ein Hauptkritikpunkt bei Cytotec war, dass eine Dosierung nicht möglich war und darum oft ungenau geteilte Tabletten verabreicht wurden. Außerdem wird jeder Mensch skeptisch, wenn für ein Mittel keinbe Zulassung besteht.
Aktuell: Der Wirkstoff Misoprostol (wie bei Cytotec) ist in dem Medikament "Angusta25" genau dosiert enthalten und inzwischen zugelassen. Das war möglich aufgrund von hunderten von Protestschreiben nach einer Dokumentation in einem TV-Sender.
Wirkungen von Wehenmitteln
Das Nebenwirkungsspektrum bei zugelassenen Medikamente: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall oder eine zu hohe Wehenfrequenz (Wehensturm).
Wann ist der Zeitpunkt da, in die Klinik zu gehen?
Wenn irgend möglich sollten Sie sich im Kontakt mit einer Hebamme gut über den Zeitpunkt beraten, wann sie sich für den Weg in die Klinik bereit machen. Je früher Sie hingehen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Sie unter den Zeitdruck der Klinik geraten. Die Wehenentwicklung bei einer gesunden Frau insbesondere bei Erstgebärenden findet häufig in Etappen statt.
Lesen Sie mehr dazu unter Wehenentwickling beim ersten Kind.
Auch sollten Sie die Leitlinie von 2020 zu diesem Thema kennen. Der Beginn der Geburt wird "Latenzphase" genannt.
10/2022