Bluttest auf Krankenkassenkosten – Widerstand geht weiter
Ethische Diskussion führen, statt Fakten zu schaffen
Der G-BA (1) und die Krankenkassen haben sich mit ihrem Bestreben durchgesetzt, einen Bluttest zu finanzieren, der dem Aussortieren von Kindern mit genetischen Besonderheiten dient.
20 Verbände verurteilen das Vorgehen des Gemeinsamen Bundesausschusses, sich entgegen bestehender Bedenken durchzusetzen. Dieser und bereits bestehende Tests können nicht heilen. Sehr viel Leid wird bei betroffenen Eltern entstehen, die in eine Entscheidungsfalle geraten, die Schwangerschaft fortzusetzen oder abzubrechen. Eine herzlose und rücksichtslose Zumutung für junge Eltern mit Kinderwunsch. Darum wird gefordert, dass alle bisherigen Tests auf den Prüfstand kommen. Alle Versicherten müssen dieses unethische Vorgehen mitfinanzieren.
Pexels: free to use
Schon jetzt werden etliche Tests gegen Zuzahlung angeboten.
Kernaussage der Verbände:
„Die pränatale Suche nach genetischen Merkmalen ist eben keine Schwangerenvorsorgeuntersuchung, sondern eine selektive Fahndung nach unerwünschten Abweichungen. Untersuchungen ohne medizinischen und therapeutischen Nutzen dürfen laut SGB V von den Krankenkassen jedoch nicht übernommen werden..."
Kinder sind keine Ware. Sie werden nicht hergestellt und sind nicht beliebig ersetzbar. Kinder mit Besonderheiten sind ein Teil der menschlichen Gesellschaft, in der die meisten Behinderungen ohnehin durch Unglücke, Krieg und Krankheiten entstehen.
(1) G-BA = Gemeinsamer Bundesausschuss. Das höchste Gremium der gesundheitlichen Selbstverwaltung. Beteiligt sind Ärzte- und Psychologenverbände (Leistungserbringer) und Vertreter der Krankenkassen und Kliniken.
Patientenvertreter dürfen zuhören und auch Stellungnahmen einbringen. Dasselbe gilt für eine Vertreterin von Mother Hood.
Einen kostenfreien Flyer des GEN-ethischen Netzwerks können Sie hier bestellen.
12/2023