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Geburts­still­stand 

Warum es während der Geburt manchmal nicht weitergeht

Der Begriff Geburtsstillstand spielt oft in den Berichten von Müttern nach Kaiserschnittentbindungen eine Rolle. Schwangere Frauen sollten sich solche Erzählungen nicht anhören.
Hebammen und Ärzte betrachten einen Geburtsstillstand aus unterschiedlichem Blickwinkel. Hebammen schauen auf ein naturgemäßes Geburtsgeschehen, bei dem es auch Pausen und Verlangsamungen geben darf. Ärzte blicken auf das Pathologische. Das steht im Vordergrund. Daraus ergeben sich unterschiedliche Verhaltensweisen.

Nachfragen, wie mit Wehenpausen und Verlangsamung umgegangen wird.
Mit Blick auf ein naturgemäßes Geburtsgeschehen ist wichtig zu wissen:
am Arm ausruhenFoto: Alex Lichtmalerei
Der Geburtsverlauf kann aus den unterschiedlichsten Gründen ins Stocken geraten. Grundsätzlich ist eine Geburt kein geradlinig verlaufender Prozess. Unterschiedlichste Ursachen können dazu beitragen, dass es während der Geburt zu einer kürzeren oder längeren Phase kommt, in der es nicht „so richtig weitergeht". Vielleicht fühlt sich die werdende Mutter durch die Krankenhausroutine gestört, was sich auf das fein abgestimmte hormonelle Zusammenspiel zwischen ihr und ihrem Kind auswirken kann. Vielleicht ist die gebärende Frau einfach erschöpft und braucht eine Pause. Dann ist Geduld gefragt.

Bei außerklinischen Geburten würde Zeit zum Erholen gegeben. Die Abläufe in Kliniken sind häufig von Zeitplänen und Personalmangel bestimmt. So ist es im Kreißsaal nur selten möglich, sich um die seelischen Ursachen von Wehenpausen oder einem Stillstand zu kümmern.
„Nicht jede Pause muss bekämpft werden. Wir sollten bedenken, dass unser Körper uns Zeichen sendet, die wir beachten müssen, damit es nicht zu noch größeren Problemen kommt. Mit einer Wehenschwäche reagiert der Körper auf irgendwelche Störfaktoren. Nach diesen sollten wir suchen und sie, wenn möglich beseitigen, sodass die Geburt ungestört ihren normalen Verlauf nehmen kann." Olivia Heiss, Hebamme

Fazit: Es liegt nicht zwangsläufig jeder Geburtspause/ jedem Geburtsstillstand eine krankhafte Ursache zugrunde, die nur medikamentös oder durch invasive (eindringende) Maßnahmen zu beseitigen ist. Wird der gebärenden Frau signalisiert, dass Wehenpausen normal sind, sorgt das für Entspannung. Eine einfühlende Begleitung, die Zeit hat und geduldig ist, kann die Frau dabei unterstützen, selbst die Ursache für die Pause zu erkennen und aufzulösen.

10/2022    

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