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Interventio­nen – Ein­grif­fe

... stören 

Medikamente, ungünstige Geburtsstellung, drohende und ängstigende Bemerkungen bringen Mutter und Kind aus dem eigenen Rhythmus. Interventionen stören oder verhindern naturgemäße Geburten.
Die Geburt ist ein hormoneller Prozess. Zwischen Kind und Mutter besteht wechselseitig Einflussnahme.
interventionen pixabay freeFoto: Pixabay free
Mutter Natur hat in Jahrmillionen das Erfolgsmodell „Mensch“ her­vor­ge­bracht. In der Schwangerschaft und bei der Geburt werden Hormone auf Stammhirnebene ausgeschüttet und „gelesen“. Genau wie beim Menstru­ationszyklus, der auch hormonell gesteuert wird, gibt es bei der Geburt individuelle Rhythmen. 37 Tage unterschiedliche Tragezeit wurde festgestellt.
Studie zur individuellen Länge der Schwangerschaft (englisch.)
Medikamente, ungünstige Geburts­stellung, drohende und ängstigende Bemerkungen bringen Mutter und Kind aus dem eigenen Rhythmus. Interventionen stören oder verhindern naturgemäße Geburten.
Manche Babys kommen schnell und leicht, so dass Hilfe nur am Rande erforderlich ist. Manche Babys brauchen mehr Zeit. Manche Mütter brauchen viel Ermutigung und Bestätigung.
Wenn zu früh mit künstlichen Wehenmitteln interveniert (eingegriffen) wird, können Mutter und Baby in ihrer Geburtsarbeit erheblich gestört werden. Vielleicht braucht das Baby Zeit, um sein Köpfchen in die richtige Position zu bringen. Vielleicht muss es sich zwischen den Wehen erholen – genauso wie seine Mutter.
Vielleicht müsste sich die Mutter  bewegen, damit die richtige Geburtsposition erreicht wird.

Früher – bis zur Einführung der programmierten Geburt in den 1970er Jahren– hätten es die geburtshilflichen Fachpersonen nicht gewagt, in den schöpferischen Prozess der Geburt einzugreifen. Wer achtsam mit dem Leben umgeht, weiß, dass die menschliche Intelligenz weit hinter Mutter Natur zurücksteht. Die Geburt eines Babys ist Anlass, sich auf das Wunder des Lebens zu besinnen.

Interventionen sind darum nur nach individueller Diagnose und Einschätzung durch erfahrene Geburtshelfer gerechtfertigt. Jegliche Routine dagegen ist ein Eingriff, der gegen Rechte der Frau und des Kindes verstößt. Routine muss der Vergangenheit angehören. Nach 50 Jahren programmierter Geburt brauchen wir ein Umdenken auf allen Ebenen, bei Krankenkassen, Ärztinnen und Ärzten und deren Verbänden, bei Kliniken und Klinikhebammen und bei den Eltern, die eine individuelle Geburtsbegleitung fordern dürfen.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist mit der Erstellung einer neuen Leitlinie gemacht worden. Wir empfehlen dringend, sich über die Themen zu informieren. Mütter haben in vielen Bereichen wesentliche Mitspracherechte bekommen. Fragen Sie in der Klinik nach, ob die neuen Leitlinien (von 2020) dort umgesetzt werden.

Hier finden Sie die wichtigsten Themen der Leitlinie (Buchstabe L im Geburts-ABC) in aller Kürze zusammengestellt. Auch haben GreenBirth-Mitglieder für Eltern auf dem GreenBirth-YouTube-Kanal 7 Videos (4-11 Min.) erstellt.

10/2022

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