Kaiserschnittkinder – anfälliger für Infektionen
Techniker Krankenkasse fordert bei Kaiserschnitt genaues Abwägen
„Je schwächer die medizinische Indikation für den Eingriff, desto umfassender sollten die Schwangeren aufgeklärt werden, damit sie bewusst und gut informiert entscheiden“, sagte Susanne Klein, Leiterin der Entwicklungsabteilung im Techniker Krankenkasse-Versorgungsmanagement.
Das berichtet das Ärzteblatt am 3. 7. 2017 angesichts der Tatsache, dass per Kaiserschnitt entbundene Kinder laut Techniker Krankenkasse (TK) anfälliger für Infektionen, insbesondere der Atemorgane, sind.
Die Studie wurde 2019 veröffentlicht. Dabei werden die ärztlich behandelten Kinder unterschiedlichen Krankheitsgruppen zugeordnet. Die Krankenkasse wertete insgesamt 38.857 Datensätze von Müttern und ihren Kindern über 8 Jahre aus, die im Jahr 2008 geboren worden waren.
Diese Grafik der Studie, Seite 38, zeigt z.B., wie sich der Geburtsmodus auf akute Atemwegserkrankungen auswirkt.
„Insgesamt hatten 70,5 Prozent der Kinder im Verlauf der acht Jahre mindestens einmal eine akute Atemwegserkrankung. Die Jungen sind über den betrachteten Zeitraum etwas öfter betroffen als Mädchen... Innerhalb des ersten Jahres steigt die Häufigkeit von 10 bis 15 Prozent auf rund 30 Prozent bei den Mädchen sowie auf zwischen 35 und 40 Prozent bei den Jungen. Im Alter von zwei Jahren nähern sich die Werte der beiden Geschlechter bei rund 35 Prozent an…
Blickt man nun auf den Geburtsmodus der Kinder, zeigt sich ein signifikanter Unterschied bei akuten Infekten der unteren Atemwege: Kinder, die per Sectio zur Welt gekommen sind, haben in den ersten acht Lebensjahren ein um 4,9 Prozent erhöhtes Risiko, an einem solchen Infekt zu erkranken.“
09/2023