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Leitlinie S3 – La­tenz­pha­se, wenn es los­geht

Was steht in der S3-Leitlinie?

Leitlinien sind Empfehlungen für das Klinikpersonal. Damit Schwangere/Eltern wichtige Aspekte daraus kennen, informieren wir darüber. Eltern wird wesentlich mehr Entscheidungsbefugnis eingeräumt als bisher. Es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung bei Klinikgeburten. Informiert zu sein bringt Gelassenheit. Das Personal merkt leicht, ob es mit informierten oder unwissenden Eltern zu tun hat.

LL = Aussagen der S3-Leitlinie, Kurzfassung. Wir geben den Inhalt in nichtmedizinischer Sprache wieder. Wir zitieren und markieren mit „…“ und Ziffernangabe. Zu beachten sind sprachliche Feinheiten, wie der Unterschied zwischen „soll" und „sollte".
GreenBirth: Wir erläutern ohne den Anspruch der Vollständigkeit und ohne Gewähr. Alle Hervorhebungen, fett oder kursiv von Greenbirth.

Leitlinie:
Der Geburtsprozess beginnt mit physiologischen (körperlichen) Kennzeichen. Die sollen jeder Frau vermittelt werden.
- Vorwehen und Geburtswehen werden unterschieden
- Vorwehen kommen und gehen. Wie oft und wie lange dauern sie?
- Woran kann ein Blasensprung erkannt werden?
- Wie zeigt sich ein naturgemäßer, vaginaler Ausfluss am Beginn der Geburt? (7.13)
„Atemübungen, ein Bad und eine Massage“ können die Schmerzen lindern. Eine telefonische Beratung kann hilfreich sein. (7.14)

GreenBirth:
Latenz ist der Übergang von der Schwangerschaft zur Geburt. Latenz heißt: Verborgenheit, schlummernde Energie, Passivität. Das Baby signalisiert, dass es reif ist, um geboren zu werden. Dafür sendet es Hormone aus, die der mütterliche Organismus empfängt. Die Gebärende kann sich auf das Wissen und die Erfahrungen einer Hebamme stützen. Diese kann das, was die Frau an sich selbst beobachtet, einordnen. Sie kann auch beurteilen, ob es Zeit wird, sich auf den Weg ins Geburtshaus oder die Klinik zu machen.

latenz lemon tea freiGeburtswehen entwickeln sich im Schutz des eigenen zuhause in der Regel ruhiger, stressfreier und damit deutlich effektiver. Die Latenzphase kann durchaus 1-3 Tage dauern – und sollte bei unkompliziertem Verlauf so lange wie möglich interventionsfrei (ohne Eingriffe) stattfinden können. Wird der Frau in Klinik oder Geburtshaus signalisiert, dass sie noch Zeit hat, kann sie in Ruhe noch einmal nachhause fahren.
Hormonelle Prozesse brauchen ihre Zeit.

Zahlreiche Studien haben belegt, dass der zu frühe stationäre Aufenthalt in der Klinik während der Latenzphase häufig medizinische Eingriffe zur Folge hat, die den normalen – also unkomplizierten – Verlauf der Geburt verändern bzw. möglicherweise sogar behindern können.

Sie können mit der Hebamme oder Gynäkologln Ihres Vertrauens verabreden, wie Sie in der Latenzphase begleitet werden möchten, telefonisch oder persönlich.

Leitlinie S3 – Allgemeine Informationen

11/2022

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