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Routine/medi­zi­ni­sche An­ge­bo­te – S3-Leit­li­nie 

Was steht in der S3-Leitlinie?

LL = Aussagen der S3-Leitlinie, Kurzfassung. Wir geben den Inhalt in nichtmedizinischer Sprache wieder. Zitate sind mit „…“ und Seiten- oder Ziffernangabe markiert. Zu beachten sind sprachliche Feinheiten, wie der Unterschied zwischen „soll" und „sollte".

GreenBirth: Wir erläutern ohne den Anspruch der Vollständigkeit und ohne Gewähr. Alle Hervorhebungen, fett oder kursiv von Greenbirth.

Leitlinie
Es hatten sich eine Reihe von Routinehandlungen eingebürgert, die lt. Leitlinie nicht mehr sein sollen (7.33 ff). Vaginale Untersuchungen sollen nur alle 4 Stunden oder auf Wunsch der Gebärenden oder bei unklarem Befund erfolgen.

Die Fruchtblase des Babys soll nicht aktiv gesprengt werden (beschleunigt die Geburt). Gibt es Gründe für diesen Eingriff, sollte die gebärende Frau darüber informiert werden und auch darüber, dass es sein kann, dass die Geburt dadurch beschleunigt wird.

Die Wünsche der Frau nach Bewegung oder Positionswechsel sollen unterstützt werden. Die Beschleunigung der Wehen durch Fruchtblasensprengung und zusätzliche künstliche Wehenmittel soll nicht mehr sein (7.37).

Wenn es Mutter und Kind gut geht, sollen keine Maßnahmen mehr beworben, empfohlen oder ausgeführt werden.

GreenBirth: Das Vorgehen des Personals soll nicht an Routine orientiert sein. Die Begleitung, so wird an anderer Stelle gesagt, soll „frauzentriert“ erfolgen, weil jede Geburt individuell verläuft.

routine zeitdruckWir wissen aus Erfahrung und durch Studien ist belegt, dass Klinik-Routine Risiken für Mutter und Kind enthält. Zu den vermeidbaren Ursachen gehören Zeitdruck, Ungeduld, Angst, Störungen durch Geräusche, helles Licht, fremdes Personal, ständige Untersuchungen, „Wenn-dann-Ankündigungen“ …
GreenBirth steht dafür, dass Eltern „über die Risiken geburtsmedizinischer Routine“ informiert werden. Wir sehen, dass die S3-LL viele bisherige Schwachpunkte der klinischen Geburtsbetreuung aufgreift. Damit soll gebärenden Frauen ermöglicht werden, ohne Zeitdruck und ohne Routinehandlungen ihr Baby zur Welt zu bringen.

Möglichst wenige Störungen von außen begünstigen einen selbstbestimmten Prozess. Sichere, ungestörte Geburtsverläufe wie in Geburtshäusern und bei Hausgeburten, sollten bei entsprechender Begleitung auch in Kliniken ab jetzt viel häufiger gelingen als zurzeit.

Allgemeine Informationen zur Leitlinie
Kurzfassung der Leitlinie

11/2022

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