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Schwerkraft nut­zen – Stu­die zum Ge­bä­ren in auf­rech­ter Hal­tung

Studie in Kreißsälen abgeschlossen

Frauen, die in aufrechter Haltung, mit Bewegung verbunden gebären, haben weniger Schmerzen, die Geburt ist kürzer, Geburtsverletzungen seltener und es werden weniger Schmerzmittel erforderlich.

2022 Illu Geburtsposition 03 V1W.VethGrafik: Wiebke Veth
Diese Erfahrung machen viele Mütter in Geburtshäusern, zuhause und in Kliniken, wenn man sie denn lässt. Abgeguckt hatten sich das aufrechte Gebären Hebammen und EthnologInnen in den 1960er Jahren bei Völkern, die noch wenig von westeuropäischen und US-Amerikanischen Einflüssen bestimmt waren.

Die Studien führten zu einer Wiederbelebung einer schwerkraftgerechten Geburt bei uns, zumeist außerhalb von Kliniken.

Diese Forschungsreisen sind der Beginn der Wiedererstarkung der Hebammenkunst in der Gegenwart. (vgl. THK = Traditionelle Hebammenkunst)

Tatsache ist, dass die liegende Geburt das Ergebnis medizinischer Sicht „auf" das Geschehen ist. „Küchentisch-Arbeitshöhe" bezeichnet Christiane Schwarz diese kulturgeschichtliche „Neuheit" im Medizinbetrieb, die das Hebammenwissen ignorierte.

Eine „Be-up-Studie" (Steh aufrecht) ist inzwischen abgeschlossen. Danach wollen die Initiatorinnen, ein Team um Prof. Dr. Gertrud M Ayerle, ca. 3500 Geburtsaufzeichnungen aus verschiedenen Kliniken, die sich an dem Versuch beteiligten, auswerten.

Was vergleicht die Be-up-Studie?
Es sollen Geburten verglichen werden, bei Müttern mit einem Kind in Schädellage. Komplikationen sollen im Vorfeld nicht zu erwarten sein. Nach dem Zufallsprinzip werden die Frauen, die dabei mitmachen wollen und eine vaginale Geburt wünschen ausgelost. Die einen gehen in einen üblichen Kreißsaal, die andern in einen Raum, dessen Gebärbett hinter einer Wand/Vorhang versteckt steht und das mit Matten, Hocker, Sitzkissen und -rollen ausgestattet ist.

Zusätzlich gibt es Entspannungsmusik, süße und herzhafte Snacks. Die Frauen/Paare können sich frei bewegen und die vorhandenen Sitzmöbel beliebig verändern, sitzen, liegen, wie sie wollen.

Verglichen werden soll am Ende, ob und wie die Umgebung Einfluss auf den Geburtsmodus und die Geburtszufriedenheit der Frau hat.

Die folgenden Kliniken unterstützten die Studie „Be-Up: Geburt aktiv“ mit ihrer Teilnahme und haben auch nach Ende der Studie einen Be-Up-Gebärraum:

Sachsen Anhalt:
Universitätsklinikum Halle (Saale)
Niedersachsen:
Braunschweig Frauenklinik Eben Ezer
Berlin:
Vivantes Auguste-Viktoria-Krankenhaus
Hessen:
Darmstadt Klinikum
Frankfurt/Main St. Elisabethen-Krankenhaus
Nordrhein-Westfalen:
Ahlen St. Franziskus-Hospital
Bielefeld St. Franziskus Hospital
Bochum Augusta-Kranken-Anstalt
Dortmund Knappschaftskrankenhaus
Düren St. Marien-Hospital
Köln Heilig Geist-Krankenhaus
Neuss Städtische Kliniken
Siegen St. Marienkrankenhaus
Thüringen:
Jena Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein:
Henstedt-Ulzburg Paracelsus-Klinik

11/2022

 

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