Social freezing – Menschenexperiment
... ein gewagtes Experiment, ohne mögliche Folgen zu kennen
Welche Folgen hat es für einen Menschen, dessen Leben mit einer Eizelle beginnt, die jahrelang in sozialer Isolation eingefroren war? Was wird sich psychisch, physisch und neuronal im so zustande kommenden Individuum abbilden?
In der Natur kommen solche Prozesse nicht vor. Die Menschwerdung, beginnend mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle, ist naturgemäß ein soziales Geschehen. Dem Eindringen der Samen in die Eizelle geht z.B. eine Art Tanz voraus. Rein mechanische Abläufe der Zeugung kamen erst durch die künstlichen Befruchtungsmethoden IVF und ICSI zustande.
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Der Begriff „social freezing“ (soziales Einfrieren) reduziert Liebe und menschliche Fortpflanzung auf den technischen Vorgang des Einfrierens einer Keimzelle. So soll wohl ausgeblendet werden, dass es sich um das Hervorbringen menschlichen Lebens handelt, dessen soziale Qualität eine geringe oder gar keine Rolle spielt.
Das Wort „social" verschleiert die Ungeheuerlichkeit dieses Vorganges und die große Verantwortung für das künftige menschliche Individuum.
Diese Möglichkeit, die jungen Frauen von ihren Arbeitgebern angeboten wird, schafft Prioritäten. An erster Stelle steht der Betrieb/die Firma, an zweiter Stelle steht die individuelle familiäre Lebensgestaltung.
Dürfen wir alles, was wir können?
Der Medizinethiker Giovanni Maio sagt: „Es gibt so etwas wie ein Geheimnis der Entstehung des Menschen, und gerade dieses Geheimnis des Anfangs eines jeden Menschen fordert auf zur Demut."
11/2022