Vater - bei der Geburt dabei sein oder nicht?
Ob Sie als werdender Vater bei der Geburt dabei sein wollen, sollte Ihre persönliche Entscheidung sein. Wir empfehlen werdenden Eltern, sich darüber so offen wie möglich auszutauschen. Wünscht sich die werdende Mutter, dass Sie als ihr Partner bei ihr sind? Dann spielen Sie in Gedanken durch, wie das aussehen könnte und erlauben Sie sich gegenseitig, über Ihre Ängste und Zweifel zu sprechen.
In dieser Frage gibt es kein Richtig oder Falsch. Sie sind als Paar gefragt, für sich herauszufinden, was für Sie beide am stimmigsten ist. Es wäre verständlich, wenn Ihre Partnerin Sie am gewählten Geburtsort an ihrer Seite haben möchte, damit Sie für ihre Wünsche und Bedürfnisse oder gegebenenfalls für ihre Rechte eintreten können.
Sie können diesen Wunsch zum Anlass nehmen, sich gemeinsam auf die Geburt einzustimmen. Manchen Paaren gefällt es, eine Liste zu erarbeiten und zu notieren, was ihnen während der Geburt wichtig erscheint. Und Sie können so schon vorab feststellen, ob die Geburtsbegleiterinnen bereit sind, auf Ihre Wünsche einzugehen. Wenn Sie als werdender Vater zögern, ob Sie die Geburt miterleben möchten, so nehmen Sie dieses Gefühl ernst.
Wir kennen es von anderen Völkern, dass der werdende Vater während der Geburt mit anderen Männern zusammen ist und seine Partnerin in guter Begleitung durch andere Frauen (Hebamme, Doula, Freundin, Mutter) weiß. Auch das kann für beide Elternteile gut und richtig sein.
Geburt ist eine urweibliche Angelegenheit, und manche Männer haben im Kreißsaal das Gefühl zu stören oder deplaziert zu sein. Bei einer Hausgeburt kann das ganz anders aussehen. Vielleicht möchten Sie die Gebärende und die Hebamme mit Essen und Trinken versorgen, sich möglicherweise um Geschwisterkinder kümmern, die neugierige Familie abwimmeln...Entwickeln Sie als werdender Vater ihre eigene Rolle. Sie werden bestimmt einen Weg finden, der für Sie beide richtig ist.
Foto: Kelly Sikkema. Unsplash free
12/2022