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Leitlinie S3 – Ge­burt im Ste­hen, Kni­en, Ho­cken... 

Was steht in der S3-Leitlinie?

Leitlinien sind Empfehlungen für das Klinikpersonal. Damit Schwangere/Eltern wichtige Aspekte daraus kennen, informieren wir darüber. Eltern werden wesentlich mehr Entscheidungsbefugnis eingeräumt als bisher. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung bei Klinikgeburten. Informiert zu sein bringt Gelassenheit. Das Personal merkt leicht, ob es mit informierten oder unwissenden Eltern zu tun hat.


LL = Aussagen der S3-Leitlinie. Wir geben den Inhalt in nichtmedizinischer Sprache wieder. Zitate sind mit „…“ und Ziffern-/Seitenangabe markiert. Zu beachten sind im Original sprachliche Feinheiten, wie der Unterschied zwischen „soll" und „sollte".

GreenBirth: Wir erläutern ohne den Anspruch der Vollständigkeit und ohne Gewähr. Alle Hervorhebungen, fett oder kursiv von Greenbirth.

Leitlinie (8.7): Gebärende Frauen sollen ermuntert werden, die Rückenlage zu vermeiden. Die einzelne Frau soll ermutigt werden, eine Position einzunehmen, die von ihr als angenehm empfunden wird. 



Video (8 Min.) von Eltern für Eltern zu Geburtshaltungen, natürlichem Pressdrang und Dammschutz. Alles beeinflusst sich gegenseitig.
Die Geburt mit Bewegung und unterschiedlicher Haltung führt zu weniger Schmerzen, weniger Medikamenten, weniger Dammverletzungen, zu einer kürzeren Austrittsphase und zu größerer Ausdehnung der beweglichen Teile des mütterlichen Beckens. Die Schwerkraft nützt dem Baby, es findet leichter seinen Weg.

Die Empfehlung der LL zur Vermeidung der Rückenlage ist äußerst wichtig.
180 Jahre lang wurde Frauen zum Gebären die Rückenlage verordnet. Die Nutzung des Geburtshockers wurde Hebammen untersagt. Die jetzige Rückkehr zu naturgemäßem Gebären verdanken wir Ethnologinnen. Sie studierten die Körperhaltung von gebärenden Frauen bei unterschiedlichsten Völkern. Nirgends wurde die liegende Geburt bevorzugt. Das Wissen verbreitete sich vor allem durch die Arbeit von Hebammen in Geburtshäusern und bei Hausgeburten.

Wir empfehlen ein Interview mit Prof. Dr. Christiane Schwarz zu Geburtshaltungen. Frau Schwarz bildet als Hebamme und Professorin künftige Hebammen an der Universität Lübeck aus.

Be-Up-Studie
Die sogenannte Be-Up-Studie („Steh auf“) untersuchte Geburten in 22 Kreißsälen. Die waren mit beweglichem und bequemem Mobiliar ausgestattet. Man wollte herausfinden, wie sich Bewegung und Körperhaltung auf die Geburtsergebnisse für Mutter und Baby im Vergleich zum üblichen Kreißsaal auswirken.

Ein wichtiges Ergebnis: Die Kaiserschnittzahl wurde auf ca. 11%  herabgesenkt. 

Leitlinie S3 – Allgemeine Informationen
S3-Leitlinie Kurzfassung

11/2022

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